Rezension: Crossfire - Versuchung, Sylvia Day

Donnerstag, 23. Februar 2017

Der Internationale Bestseller
Die Uniabsolventin Eva Tramell tritt ihren ersten Job in einer New Yorker Werbeagentur an. An ihrem ersten Arbeitstag stößt sie in der Lobby des imposanten Crossfire-Buildings mit Gideon Cross zusammen - dem Inhaber. Er ist mächtig, attraktiv und sehr dominant. Eva fühlt sich wie magisch von ihm angezogen, spürt aber instinktiv, dass sie von Gideon besser die Finger lassen sollte. Aber er will sie - ganz und gar und zu seinen Bedingungen.
Eva kann nicht anders, als ihrem Verlangen nachzugeben. Sie lässt sich auf ein Spiel ein, das immer ernster wird und entdeckt ihre dunkelsten Sehnsüchte und geheimsten Fantasien.
Wenn man Rezensionen über Crossfire liest, tauchen immer wieder die selben drei Worte auf. 
Shades of Grey.
Und verdammt, es nervt mich so. Nicht, weil es nicht stimmt, sondern weil es in fast jeder Rezension zu fast jedem Buch steht, in dem das Thema Sex und Liebe im Vordergrund steht.
Trotzdem kann ich mich leider auch nicht davon frei sprechen, denn auch ich finde das die beiden Bücher eine gewisse Ähnlichkeit miteinander haben. Das ist auch gar nicht schlimm, im Gegenteil. Es ist immer schön zu sehen das jemand ein Vorbild gefunden hat und sich inspirieren lassen hat, auch wenn es sehr ähnlich ist. Trotz dieser Ähnlichkeit gib es nämlich auch unfassbar viele Unterschiede und der Größte ist wohl der Charakter von Eva.
Bei Shades of Grey habe ich mir immer gewünscht das Ana einfach mal den Mund aufmacht und sagt was sie denkt, stattdessen hängt sie durchgehend an den Lippen von Christian, dann haben sie Sex und alles ist wieder gut. Eva ist einfach viel Charakterstärker und hat das Buch für mich um Welten spannender und interessanter gemacht, als Shades of Grey für mich jemals war und aus diesem Grund möchte ich die Bücher auch nicht miteinander vergleichen, weil es ganz andere und gleichzeitig ganz viele gemeinsame Handlungsstränge gibt.
Ich mag Eva und Gideon. Es sind beides Charaktere die man ins Herz schließt und dann auf gar keinen Fall mehr raus lassen will. Auch wenn beide so ihre Tücken haben und man manchmal einfach nur die Stirn runzelt, die Augen verdreht und sich denkt "Was war das?", verzeiht man ihnen irgendwie im selben Moment auch wieder, weil Sylvia Day den beiden eine sehr gute Aura verpasst hat und sie es mit ihrem Schreibstil schafft den Leser so ein bisschen um den Finger zu wickeln und aus ihren Charakteren Sympathieträger zu machen.
Was mich an dem Buch leider ein bisschen gestört hat, was aber irgendwie typisch für das Genre ist, dass man irgendwie von einem Ereignis zum nächsten springt und das alles ein bisschen abgefrühstückt wirkt. Es tut der Geschichte aber keinesfalls einen Abbruch und schadet auch auf keinen Fall.

Meine persönliche Meinung ist, um nochmal zum Schluss auf Shades of Grey zurückzukommen und es soll sich bitte niemand angegriffen fühlen, dass ich Crossfire um Welten spannender fand als Shades of Grey. Mittlerweile habe ich ja schon öfter Erwähnt das ich nur den ersten Teil SoG gelesen  und den zweiten in der Mitte abgebrochen habe. Es ging einfach nicht und das tut mir auch ein wenig für die Autorin leid, weil ich mir sicher bin das sie etwas ganz hervorragendes gezaubert hat (Ich schließe es übrigens nicht aus die Reihe irgendwann zu Ende zu lesen). Jedoch hat mich Crossfire schon im ersten Teil auf eine ganz andere Art berührt als SoG es jemals könnte. Es ging eher ins Herz und es hat mich nicht alles direkt genervt, wie es bei Ana und Christian war.
Wer Fan von SoG ist, für den wird auch Crossfire etwas sein. Jedoch muss es nicht umbedingt genau so sein. Ich sage immer das Crossfire ähnlich wie SoG ist, aber ein bisschen mehr Stil und Charakter hat.
Crossfire bekommt in jedem Fall 4/5 Röschen von mir. Warum erkläre ich euch im Spoiler.

Ich denke mal das viele sich jetzt denken: "warum gibt die nur 4 Röschen, wenn sie doch aus begeistert war?"
Ich möchte auch nicht wirklich viel diesmal sagen, was spoilern könnte, deswegen möchte ich mich in dem Spoiler nur erklären und euch sagen, was so schlimm für mich war, das ich einen ganzen Punkt abziehe. Ihre Vorgeschichte und die ihren besten Freundes. 
Ich fand das einen sehr mutigen Punkt den Sylvia Day mit in die Geschichte hat einfließen lassen und ich finde es auch sehr gut das jemand das Thema Vergewaltigung anspricht und damit auch mal etwas wagt. Ich habe bisher selten Autoren gehabt die dieses Thema in eine komplette Geschichte mit einbringen. Meistens geht es von vornherein direkt um Missbrauch und Vergewaltigung.
Was mir jedoch das Herz gebrochen hat war, das Eva und ihr bester Freund ab und zu darüber reden, rumheulen und genau im selben Moment in die Kiste mit irgendwem springen und das alles vergessen. Mir ist klar das viele Vergewaltigungs - und missbrauchsopfer Sex als Ventil nutzen und den Schmerz damit quasi "aufheben", jedoch wirkte das in dem Buch bloß so, als würde sie irgendetwas mit einbringen wollen und es zwischen den Zeilen vergisst, aber irgendwann ja nochmal aufgreifen muss. Viel, viel schöner wäre es gewesen wenn es dadurch Hemmungen gebe.
Die Szene in der Gideon Nachts seine Kontrolle verliert und sie quasi "vergewaltigt" hätte einiges zwischen den Beiden kaputt machen müssen, sie hätte ausrasten und schlagen müssen. Das war leider auch nichts und das macht den oberen Teil leider wieder total unglaubwürdig.
Das ist der Grund warum ein Punkt abgezogen wurde, jedoch war's das auch. Sonst war das Buch für mich einfach top und ich freue mich auf die nächsten Teile!


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