Rezension: AchtNacht, Sebastian Fitzek

Samstag, 25. März 2017

Es ist der 8.8, acht Uhr acht.
Sie haben 80 Millionen Feinde.
Wer sie die AchtNacht überleben?

Stellen Sie sich vor, es gibt eine Todeslotterie.
Sie können den Namen eines verhassten Menschen in einen Lostopf werfen.
In der "AchtNacht" am 8.8. jedes Jahres, wird aus allen Vorschlägen ein Name gezogen.
Der auserwählte ist eine AchtNacht lang geächtet, vogelfrei.
Jeder in Deutschland darf ihn straffrei töten - und wird mit einem Kopfgeld von zehn Millionen Euro belohnt.

Das ist kein Gedankenspiel. Sondern bitterer Ernst.
Es ist ein massenpsychologisches Experiment, das aus dem Ruder lief.
Und Ihr Name wurde gezogen!

Ich liebe Fitzek, seit ich das erste mal ein Buch von ihm in der Hand hatte, Sein Schreibstil, seine Charaktere, seine Art einen so zu verarschen, das man nicht mehr weiß wo einem der Kopf steht... Aber leider habe ich das Gefühl, das er ein bisschen nachgelassen hat. Das hatte ich leider auch bei seinen letzten Büchern. Seit dem Nachtwandler so ein bisschen bergab geht. Mit Ausnahme von das Paket vielleicht.. Aber ich möchte ja nicht die anderen Bücher rezensieren.

Ich hatte viel Hoffnung in AchtNacht und hatte wirklich das Gefühl, das ich den Klappentext gelesen habe, das DER Fitzek wieder zurück ist und das war auch so, irgendwie.
Die Geschichte war nicht verkehrt. Es war genau das was ich mir unter dem Titel und dem Autoren vorgestellt habe. Nervenkitzel, bis zum reißen gespannte Nerven und dieses Gefühl "ok, du kannst und willst das Buch jetzt auf keinen Fall aus der Hand legen." Da gibt es leider auch ein kleines 'aber'. 
Immer wenn ich einen Fitzek gelesen habe, danach konnte man eigentlich die Uhr stellen, gab es ein riesen Knall und man saß da nur Kopf schüttelnd und hat sich gefragt "okokok, was habe ich da eigentlich die ganzen letzten Drölf Seiten gelesen?" und ich habe diesen Moment geliebt. Bei diesem Buch ist das nicht umbedingt ausgeblieben. Es war einfach irgendwie abgedroschen, weil man sich sowas denken konnte - ich jedenfalls. 
Ich habe das bei jedem so erklärt: Das ist wie als wenn man Bauchschmerzen hat, wenn man merkt das man richtig Pupsen muss, aber wirklich nur heiße Luft kommt.
Es war ok, es hat sich aufgebaut, die Spannung und man dachte sich so "jetzt kommt, ja, ja, ja!"... Aber da kam nichts. Irgendwie nichts befriedigendes.
Trotzdem möchte ich das Buch nicht als schlecht abstempeln, nur weil die Auflösung der ganzen Sache nicht meinen Erwartungen entsprach. Die Idee, der Schreibstil und alles drumherum bleibt halt einfach gut. Und er ist und bleibt einer meiner Lieblingsautoren. 


Ich habe alle Bücher von Fitzek gelassen und irgendwann entwickelt man ein gewisses Gespür für seine kleinen Andeutungen, die er vielleicht nur unbewusst gemacht oder die ich einfach nur sehe, weil ich ihn und seine Art zu schreiben eben kenne.
Bei Psychologiestudentin, Glatze, "Panik bei Blut" und "DU BIST OZ!", hat es bei mir schon geklingelt. Die Alte hat einfach nicht alle Latten am Zaun. 
Demnach war es für mich auch keine große Überraschung als es hieß, das sie eine multiple Persönlichkeitsstörung hat und das sie eigentlich Oz ist. An sich war die Idee aber wirklich gut, weil man als Leser, bevor man Fitzek und seine Strategie überdenkt, natürlich mit nach Oz sucht, schließlich geht es in dem Buch eher darum, als um das überleben. 
Ich finde auch das die Dinge wie diese zwei komischen Taxifahrer und der Tochter von Ben völlig in den Hintergrund rückt. Am ende, jetzt, kann ich mich kaum noch daran erinnern was mit Jule passiert ist, was aber bei mir relativ normal ist. Ich blende bei Fitzek immer ganz gerne den Mittelteil aus und erinnere mich eine Weile lang nur noch an das Ende, bis alles irgendwie verschwimmt und ich das Buch quasi nochmal lesen könnte, als wäre es neu.

Das war ein realtiv kurzes Fazit, über Fitzek gibt es so viel auch gar nicht in Worte zu packen. Man muss es lesen und spüren, jedoch wollte ich wenigstens etwas dazu sagen. 




Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen