Rezension: 9 Tage wach, Eric Stehfest

Freitag, 28. April 2017

Ein Buch wie im Rausch
Wenn die Droge zu deiner Schwester wird, wenn du schon einen Abschiedsbrief an dich selbst verfasst hast, dann bist du am Ende.
Eric Stehfest hat es erlebt, zehn Jahre war Christin seine "Schwester", seine ständige Begleiterin - Crystal Meth. Mit ihr fiel er unglaublich tief und hat sich dennoch gerettet. Nun berichtet er schonungslos, direkt, unverstellt und berauschend literarisch von seinem Doppelleben, seinem Entzug und seinem Leben danach.
Ein großes Dankeschön geht an Nadja Schreiber, mit der ich unendlich lieben E-Mailkontakt habe und an den Edelverlag für die Bereitstellung des Rezensionexemplares. Es war mir eine riesige Ehre das Buch für euch lesen und jetzt rezensieren zu dürfen!

Ich möchte allen, die diesen Text lesen und mir nicht auf Instagram folgen, nochmal eine kleine Geschichte aus meinem Leben erzählen. Ich war etwa 11/12, als meine Mama eines Tages mit einem Buch in der Hand in mein Zimmer kam. Das Buch war schon wirklich sehr alt und fiel in seine Einzelteile zusammen. Sie fragte mich: "Kannst du mir bitte einen Gefallen tun und dieses Buch lesen? Ich war etwa 13 als ich das Buch das erste mal gelesen habe. Die Geschichte hat mich sehr geprägt und ich möchte dir dieses Buch schenken, damit du auch aus diesem Buch lernst." 
Ich habe zu diesem Zeitpunkt nicht gelesen und habe mich auch wirklich gefragt warum sie mir dieses Buch in die Hand drückt. Gelesen habe ich es trotzdem und mit diesem Buch hat sie mein Interesse an Drogen entfacht. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo. Damit meine ich nicht das ich scharf darauf war Drogen zu nehmen, es hat mich tatsächlich abgeschreckt, aber mein Interesse an dem was wohl in einem Menschen passiert, egal ob es die Beweggründe sind oder wirklich was mit der Psyche und dem Körper passiert, das wächst seitdem immer mehr und unaufhörlich. Ich verschlinge Zeitungsartikel zu dem Thema und versuche mich immer irgendwie weiter zu bilden, schaue mir Dokus an etc. 

Die Meisten von euch kennen Eric Stehfest wahrscheinlich als Chris Lehmann aus der Seifenoper GZSZ. Auch ich kenne ihn daher und bin #TeamChris aus vollstem Herzen. Ich verfolge Eric Stehfest deswegen auch seit längerem auf seinen sozialen Netzwerken und habe ihm bei Let's Dance auch wirklich feste die Daumen gedrückt und gehofft, das er gewinnt, was ja leider nicht der Fall war.
Seine Drogenvergangenheit war sehr oft Thema in den Einspielern von Let's Dance und damit hat er mich natürlich noch mehr in seinen Bann gezogen. Wie oben schon geschrieben, bin ich sehr Interessiert in die Geschichten von (Ex-)Junkies und in Verbindung mit einem Schauspieler den ich sehr gerne mag, konnte ich mir nicht entgehen lassen.

Crystal Meth (auch genannt Crystal, Meth, Ice...) ist eine synthetisch hergestellte Substanz, die aussieht wie ein Kristall.  Es ist eine preisgünstige Droge und gehört zu den am schnellsten zerstörenden. Es wird geschupft, geraucht oder gespritzt.
Die Droge ist eher als "Partydroge" bekannt, weil sie Euphorie verursacht und somit das Schlafbedürfnis verringert, gleichzeitig die Leistungsfähigkeit und das sexuelle Verlangen steigert. Mit der steigerung des sexuellen Verlangens, sinkt aber die sexuelle Leistungsfähigkeit. Hunger - und Dustgfühle werden vermindert.
Bei höheren Dosierungen können Halluzinationen, Krämpfe und Anfälle auftreten, die schließlich auch bis zum Tod führen können.
Langfristige Schäden von Crystal Meth sind, um nur ein paar von vielen zu nennen, Depressionen, Psychosen, Schädigungen von Leber, Niere und Lunge, Zahnverfass und Hirnschäden (ähnlich der Alzheimerkrankheit) so wie Schlaganfall und Epilepsie sein.
Crystal Meth wurde übrigens schon im zweiten Weltkrieg unter dem Namen "Panzerschokolade" verwendet. Damit wurde das Angstgefühl gemindert und die Leistungs und Konzentrationsfähigkeit bei Soldaten etc. gesteigert.

9 Tage wach_Eric Stehfest_edel Books_Foto 03_© Privat
Eric ist in einem kleinen Dorf aufgewachsen, jedoch hat es ihn mit 12 Jahren in die Großstadt, nach Dresden, gezogen. Dort kam er das erste Mal mit Drogen (Haschisch) und der Liebe in Berührung. Ein Jahr später nahm er das erste Mal Crystal Meth. Er wollte umbedingt in einen Club rein. Die Aussichten so jung in einen Club zu kommen gehen jedoch gleich null. Wochenlang hat er sich vor dem Club betrunken und Menschen beobachtete. Den Kleidungsstil und auch die Verhaltenmuster guckte er sich ab, kam in ein Gespräch mit ein paar Leuten und nahm das erste mal Crystal Meth. Das war der Beginn von etwas ganz schrecklichem, ein hoch und tief an Gefühlen und an Lebensqualität. Entzüge scheiterten, bis er schließlich 9 Tage am Stück wach war und sich sicher war, er würde sterben sobald er die Augen schloss. Ich möchte euch nicht zu viel vom Inhalt verraten, weil ich der Meinung bin das man es niemals schaffen würde den ganzen Inhalt in eine Rezension zu packen. Erics Geschichte ist so umfassend und so bewegend, das ich euch auch nicht zu viel verraten will. Ich kann euch nur ans Herz legen euch dieses Buch zu kaufen und euch durchzulesen, was dieser junge Mann uns zu erzählen hat.
Zugegeben, ich habe eine paar Seiten gebraucht um in die Thematik und auch in die Sprache zu finden. Eric benutzt sehr abgehackte Sätze, wechselt oft Gedanken und führt viele Dinge auch nicht zu Ende. Auch wenn das in dem Moment sehr schwer zu verstehen war und ich oft einfach nur verwirrt war, ist das eine sprachliche Meisterleistung. Er gibt einem damit das Gefühl selbst auch drauf zu sein, man vergisst seine Umwelt und kann sich in Eric hineinversetzen. Was ebenfalls, für mich, eine Meisterleistung ist, das er in der dritten Person spricht. Ich denke, das ist ein Schutzmechanismus für ihn, aber auch für den Leser an sich. Er offenbart einem sein Leben und gleichzeitig hat man trotzdem das Gefühl, das man Erics Geschichte nicht wirklich kennt. Das macht es für mich persönlich einfacher Abstand zu Eric zu gewinnen und nicht das Gefühl zu haben ihn zu kennen, so kann ich auch jeglichen Respekt aufrechterhalten und würde ihm respektvoll entgegen treten und nicht mit dem Gefühl einen alten Bekannten wieder zu treffen.
Trotzdem läuft mir persönlich die Geschichte ein bisschen hinterher und sie ist schwer verdaulich für mich. Das äußert sich einfach darin, das ich heute den ganzen Tag, nach Beendigung des Buches, ein wenig in mich gekehrt war und viel nachgedacht habe, ein wenig niedergeschlagen und eher ruhiger war. Das ist nicht unbedingt etwas negatives, weil das ein gutes Buch und eine gute Geschichte für mich ausmacht. 
Es regt einfach unglaublich zum denken an. Während des lesens habe ich mich meistens gefragt "wie kann ein Mensch so viel ertragen?" und "wie hat Eric geschafft das zu überleben?" 

Ich habe angefangen mein eigenes Leben zu überdenken und mit ein wenig Distanz anzuschauen. An manchen Stellen in meinem Leben habe ich Dinge entdeckt, über die ich nach dem Buch nur lachen konnte und wo ich mir jetzt zu sagen versuche, das es Dinge gibt, Probleme, die um einiges schlimmer sind als diese Kleinigkeit. Ich habe heute Morgen, als ich das Buch beendet habe, angefangen mein Leben ein bisschen mehr zu schätzen. Eric vermittelt und gibt einem das Gefühl, das jede Phase und jedes Problem im Leben irgendwie behoben werden kann, wenn man nur fest an sich glaubt und alleine aus diesem Grund sollte man das Buch lesen. Nicht nur um sich eine Geschichte von einem sehr Charakterstarken Menschen durchzulesen, sondern auch, weil man dadurch auch ein bisschen was über sich selbst lernt. 
Abgesehen davon das es ein Buch ist in dem man viel über sich selbst nachdenkt, lernt und auch das eigene Leben ein wenig überdenkt, geht es um ein Thema da in unserer Gesellschaft totgeschwiegen wird. Mir persönlich geht das schon einige Zeit auf die nerven. Ich verherrliche Drogen nicht, finde das die Legalisierung von Drogen das Anfang vom Ende ist und habe noch nie und werde niemals etwas in der Art ausprobieren, jedoch finde ich wichtig das man darüber spricht. Es gibt aber keinerlei Aufklärung über das Thema Drogen. Meine Schulzeit ist gerade mal zwei Jahre her und ich habe in meiner Schullaufbahn nichts dergleichen gelernt. Es war kein Thema im Biologieunterricht, wir haben Theaterstücke zu jedem erdenklichen Thema gehabt, außer zu Drogen und generell wurde darüber im Unterricht mehr Witze gemacht, als das sich ein Lehrer wirklich mal die Zeit genommen hat um uns aufzuklären und uns zu sagen was es überhaupt für Drogen sind und was es mit einem macht. In "9 Tage wach" erzählt Eric ganz schonungslos wie das Leben mit Drogen ist und alleine deshalb sollte es einfach als Schullektüre in jeden Lehrplan aufgenommen werden oder es sollte wenigstens im Unterricht darüber aufgeklärt werden, was Drogen mit einem machen. Vor allem Crystal. Es ist nun mal eine Drogen, die einen Leistungsstärker macht und ich kann mir sehr gut vorstellen das es vielleicht unter tausend Abiturienten mindestens 550 über Mittel nachdenken wie sie mehr Leistung erbringen können mit möglichst wenig Schlaf. 

Dieses Buch war, auch wenn die Sprache wirklich schwer ist, eine absolute Meisterleistung und ich sehe keinen Grund dieses Buch nicht zu lesen. Auch wenn euch Eric als Schauspieler nicht zusagt oder ihr die Rolle von Chris Lehmann nicht mögt, legt das ab. Eric und Chris sind zwei unterschiedliche Menschen und dieses Buch hat es verdient gelesen zu werden und Eric hat es verdient das man ihn nicht nur als Chris abstempelt, sondern als Menschen ansieht, der eine nicht so schöne Vergangenheit hat.
Und an Eric, falls du das hier irgendwann mal lesen solltest: Es ist schön das du noch da bist, es ist schön das deine Frau noch da ist und es ist so schön das ihr einen kleinen, mit Sicherheit, wundervollen Sohn habt. Danke das du deine Geschichte mit der ganzen Welt teilst. Das ist vermutlich nicht einfach. Man macht sich verletzlich damit, man bietet Menschen Angriffsfläche. Es ist, als würde man sich nackt auf den Marktplatz stellen, nur das du deine Geschichte mit ganz Deutschland und nicht nur mit einem kleinen Stadt oder einem kleinen Dorf teilst. Das ist nicht selbstverständlich. Du hättest deine Geschichte und dein Leben auch für dich behalten können, aber du machst anderen Mut damit und zeigst den Menschen das dieses Thema nicht totgeschwiegen werden darf, weil diese Droge ein Geist ist, wie du selbst sagst.Ich wünsche mir für dich, das du dein Ziel erreichst und mit deinem Buch etwas bewirken kannst, im Gesundheitsministerium und wenn es nicht klappt, dann hast du die Menschen "wenigstens" zum Teil aufgeklärt und ihnen einen Einblick in die Welt eines Methjunkies gegeben.  Hoffentlich darf ich dich bald auf einer Lesung persönlich kennen lernen.
Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute und nur das Beste.
#SchenkDirEinLächeln

Das Buch kriegt, ohne Frage, 5/5 Sterne von mir.

Spread love, not hate!

Donnerstag, 20. April 2017

Der liebe Nils von dem Instagramprofil „bunteschwarzweißwelt“ hat die Menschen dazu aufgerufen heute ein bisschen liebe für Bookstagram zu verteilen und das lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Ich möchte diesen Tag aber auch dazu nutzen ein paar Worte und Gedanken zu äußern, die mir schon ein bisschen länger im Kopf herumwabern. Bisher habe ich noch keinen passenden Augenblick gefunden, aber Nils hat mir die Möglichkeit gegeben.
Erst einmal möchte ich Nils dafür danken das es so aufmerksam ist und ebenfalls, so wie wahrscheinlich viele, gemerkt hat das momentan mit Bookstagram was nicht stimmt und das alles irgendwie in eine falsche und eher schlechte Richtung abrutscht. Jedoch hat keiner darüber nachgedacht das man vielleicht etwas dagegen tun könnte. Dafür danke ich dir von ganzem Herzen Nils. Du bist eine wirklich charakterstarke Persönlichkeit.

Für alle meine Follower die vielleicht nicht von Instagram kommen oder die nicht mitbekommen haben was passiert ist, möchte ich kurz erläutern was passiert ist oder was vielleicht der Auslöser dafür war das Nils den Schritt gegangen ist bzw auf die Idee gekommen ist ein wenig Liebe zu verteilen. Ich möchte dazu sagen das ich damit gegen keine Person hetze, niemanden verurteile oder Ähnliches. Das hier gilt bloß als kleine Einleitung.

Auf Instagram gab es einen kleinen Post unter dem man ein bisschen Dampf ablassen durfte über Bookstagram, was einen daran stört, was momentan ein bisschen schief läuft und Ähnliches. Man durfte und sollte also ein wenig Dampf ablassen. Daran ist nichts verwerflich und ich finde man darf seine Meinung immer frei äußern – solange es niemanden verletzt. Leider wurde es irgendwann wirklich persönlich und Menschen wurden beleidigt, es ging leider auch soweit das sich zwei Accounts gelöscht haben/gelöscht wurden. Es gab sehr viele Anschuldigungen und es ist leider irgendwann wirklich ziemlich aus dem Ruder gelaufen und war kein Auskotzen mehr an sich, sondern wirklich eine Art schlacht – so habe ich es jedenfalls empfunden. Nils hat sich das zu Herzen genommen. Ich kenne Nils nicht persönlich, aber bei seinen Livestreams und seinen Storys merkt man, das es ein sehr offenherziger und sentimentaler Mensch ist und das ist einer der Gründe warum er heute Liebe verteilen möchte und will, das alle dabei helfen. Ich möchte ein Teil davon sein, euch ein bisschen was von mir erzählen und euch dabei Mut und Kraft geben und vielleicht ein wenig die Augen öffnen.


Ich war in der Schule niemals besonders beliebt. Ich war nie besonders schön, besonders schlank und ich habe mich für die Schule nie wirklich gestylt. Viele denken auf den ersten Blick das ich arrogant bin, das ich eingebildet bin und vermittel den meisten Menschen damit das Gefühl das man mit mir nichts zu tun haben will. Das ging so weit, das ich in der Schule ein Außenseiter war und mich die Menschen lieber gemobbt haben, als mit mir zu sprechen oder mich kennenzulernen. Die Wahrheit über mich und meinen Charakter kennt niemand von denen, die mich angefeindet und gemobbt haben. Im Endeffekt hätten sie wahrscheinlich herausgefunden das Gewicht und Schminke nicht relevant dafür sind ob man einen Menschen mag oder nicht. Wahrscheinlich hätten sie dann auch herausgefunden das ich gar nicht arrogant, sondern unfassbar schüchtern bin.
Ich habe mich nach der Schule meistens sofort an den Computer gesetzt, weil ich ein Hobby für mich gefunden habe. Es hat mich gestärkt und hat mir das Gefühl gegeben das ich etwas bin und etwas sein kann, das Menschen an mich glauben und mich verstehen. Gemeinsame Hobbys verbinden, wisst ihr?
Jedenfalls habe ich meine Leidenschaft darin gefunden Geschichten zu schreiben, sie mit anderen zu teilen und mit ihnen gemeinsam kreativ zu sein. Für einen Moment wurde nicht darüber geurteilt wie ich aussehe oder wie viel ich wiege, sondern es ging um mich als Person, um meinen Charakter, meine Geschichte und meine Kreativität. Ich habe Mut gefasst, ich war für einen Moment selbstbewusst und konnte den Schmerz des Tages für einen kleinen Moment vergessen und glücklich sein, weil ich für das gemocht werde was ich bin.


Du fragst dich sicher warum ich dir diesen Einblick in mein Leben gewähre, wo ich dich doch gar nicht kenne und wahrscheinlich froh bin diesen Abstand zu meiner Vergangenheit zu haben. Ja, weißt du, du hast recht. Ich bin froh das ich nicht mehr zur Schule gehe, in diese vier Wände die mich für einige Jahre zerstört haben, aber ich habe dir das gezeigt um meinen nächsten Worten ein Beispiel zu geben. Um dir zu zeigen das ich weiß über was ich rede und mir nicht nur irgendetwas aus der Nase ziehe.

Viele Menschen (nicht alle!) verlieren mit der Nutzung des Internets ihr Gewissen. Das ist so als würde ihr Gewissen ausgeschaltet werden, sobald sie Anonym sind. Und mit dem verlieren des Gewissens, verlieren Menschen ihre Menschlichkeit.
Ihr wisst nicht wer euch gegenübersitzt. Euch trennt etwas Unsichtbares und vielleicht Kilometer an Entfernung. Viele denken das ihnen das die Berechtigung gibt Menschen wahllos zu beleidigen, egal wer es ist. Manche gehen sogar so weit das sie im Internet so was schreiben wie ‚bring dich bitte um‘. Soetwas macht man nicht. Nicht im echten Leben und erstrecht nicht im Internet.
Mit meinem Beispiel wollte ich euch zeigen, das Bookstagram (auch andere Dinge!) für manche vielleicht nicht nur ein Zeitvertreib oder ein Hobby ist. Vielleicht ist das für Menschen der einzige Weg, der einzige Lichtblick den sie noch haben. Ihr könnt es nicht wissen, weil ihr nicht in dieser Person steckt.
Jeder Mensch auf diesem Planeten hat etwas, von dem er niemals loskommen wird. Egal ob es ein Hobby, ein Tier oder ein Mensch ist. Jeder Mensch schöpft Hoffnung aus etwas, wenn es ihm nicht gut geht. Manche lesen, machen sport, kuscheln mit ihren Tieren oder malen irgendwas. Vielleicht schöpft die Person die du gerade beleidigst Hoffnung aus Bookstagram, aber vielleicht machst du das dem Menschen gerade auch so schlecht das er sich löscht und dann keinen Ausgleich mehr zu seinem schrecklichen Leben hat. Das schlimmste Ende könnte dann sein, das dieser Mensch sich umbringt.

Bei Bookstagram sind alle unfassbar jung, habe ich das Gefühl. Nicht das es schlimm wäre, ganz im Gegenteil. Ich finde es wirklich schön zu sehen das sich so viele junge Menschen hinsetzen und lesen.. Jedoch habe ich dadurch noch mehr das Gefühl auf die kleinen Mäuse aufpassen zu müssen.
Deren Seelen und Charaktere sind noch im Aufbau und ich finde es grauenhaft zu wissen, das viele im Internet jetzt schon so fertig gemacht werden und kennenlernen, das es nicht nur nette Menschen auf der Welt und im Internet gibt. Natürlich gibt auch Menschen die man nicht mag, aber dann scrollt man weiter, entfolgt die Person oder blockiert sie im schlimmsten Fall. Aber warum muss man einen Menschen beleidigen, den man nicht kennt? Warum muss man sagen „ich hasse den richtig!“.
Wisst ihr, Hass ist so ein böses Wort, so ein böses Gefühl und kein Mensch auf der Welt hat es verdient gehasst zu werden. Niemand. Genau so wenig wie es ein Mensch verdient hat beleidigt zu werden. Natürlich hat es auch niemand verdient ignoriert oder blockiert zu werden, jedoch ist das immer noch besser für euer Karma als eine Mensch in Grund und Boden zu stampfen.
Ich war auch mal ein Mensch der sich ewig über einen Menschen aufregen konnte (und zugegeben, ich kann mich heute noch Stundenlang über manche Menschen aufregen), aber ich habe irgendwann gemerkt das es für beide Parteien manchmal besser ist einfach runter zu kommen, die Situation einfach Ruhen zu lassen und einander aus dem Weg zu gehen. Sich nicht mehr darüber aufregen wenn man irgendwo ein Kommentar liest oder ein Giveaway-Foto von der Person sieht. Es tut euch gut und es ist viel besser für einer Karma die Situation einfach Ruhen zu lassen, statt ständig nur auf Streit aus zu sein. Wie gesagt, vergesst nicht das dies auch nur Menschen sind und die werden einen Grund für ihr Handeln haben. Wenn dir das Handeln so nicht gefällt, dann ignoriert die Person einfach, denkt euch euren Teil und dann ist gut. Warum muss man sich ewig darüber aufregen und ständig sagen das man den Menschen hasst? Es ist viel leichter einfach runterzukommen und eine gleichgültige Meinung dazu aufzubauen.


Wisst ihr, ich bin 21 Jahre und meine von mir behaupten zu können, das ich schon sehr viel Scheiße in meinem Leben ertragen, mitmachen und auch verarbeiten musste. Ich ziehe mir solche Worte nicht einfach aus der Nase und glaubt mir, das hier schreibe ich mit Herzblut. Mir liegt was daran vielleicht manchen die Augen zu öffnen und anderen wider rum zu zeigen, das sie nicht alleine sind.
Seht Bookstagram wie eine Fußballmannschaft an. Es ist ein gemeinsames Hobby das man hat und man ist voneinander abhängig. Ohne einen Torwart, ohne die Abwehr etc. würde eine Mannschaft niemals funktionieren und genau das selbe ist es auch bei Bookstagram. Wir brauche einander, weil wir sonst keine Follower hätten. Wir würden keine netten Menschen kennenlernen. Wir könnten keine Kooperationen mit Firmen etc. eingehen, weil die Meisten auf eine hohe Followerzahl schauen und ohne diese Kooperationen würdet ihr keine Rabatte oder Giveaways bekommen. Wir brauchen einander und Menschen die man braucht, zu denen ist man nett, denen schenkt man Liebe oder nette Worte und man macht sie nicht fertig, beleidigt sie nicht und man wünscht ihnen auch nicht den Tod.
Im Internet kann man sich so leicht aus dem Weg gehen, Mädels und Jungs. Seid verdammt nochmal nett zueinander oder ignoriert euch, aber hört auf euch wie Scheiße zu behandeln, weil jeder Mensch Gefühle hat, egal ob du ihm im echten Leben oder im Internet begegnest.
Versetzt euch in die Lage von den anderen. Möchtet ihr beleidigt werden? Möchtet ihr euch für das schlecht fühlen, was ihr seid?
Behandelt Menschen immer so wie ihr selbst auch behandelt werden wollt. Und wenn euch mal ein Ausrutscher passiert, mein Gott, wir sind alle Menschen, dann entschuldigt euch und habt euch die Eier dazu euch zu entschuldigen. Es kann nämlich sein das du irgendwann bereust es nicht getan zu haben und mit diesem Gewissen sollte niemand leben.


Und jetzt zu dir.
Hallo, du.
Dieses Leben ist manchmal ein richtig ekliger großer Haufen Scheiße. Es fühlt sich manchmal so ekelhaft zäh an, so unglaublich schwer. Es gibt Tage an denen man nur noch im Bett liegen bleiben will, an denen man nicht aufstehen kann und möchte, weil man nicht weiß was einen erwartet oder gerade weil man es weiß.
Es gibt Menschen die sind unfassbar gemein zu dir, aber es gibt auch Menschen die dich lieben. Man sieht das nicht immer, fast gar nicht, weil Menschen sich von Natur aus immer an das stützen was einem weh tut. Wir Menschen sind selbstzerstörerisch und vergessen und sehen nicht, das wir umgeben sind von Menschen die und lieben, die uns ihre Hand reichen und versuchen und wieder aufzubauen, aus unserem Loch zu ziehen und für uns durch die Hölle gehen würden.
Die Liebe von diesen Menschen ist um einiges mehr wert als der Hass und die Gemeinheiten die uns andere Menschen entgegen bringen. Du wirst mit der Zeit lernen wer du bist und wer du sein willst. Du wirst dich aufraffen können, du wirst deinen Kopf erheben können und den Menschen zeigen wer du bist und das du jemand bist. Du wirst lächeln können und wirst dir, irgendwann, denken, das du alles richtig gemacht hast und du wirst stolz auf dich sein. Bis dahin wird es ein schwerer Weg und dir werden so viele Steine vor die Füße und in den Weg geworfen, das du dich manchmal nur hinlegen und weinen möchtest. Das darfst du. Das wichtigste ist nur das du nicht liegen bleibst. Steh wieder auf, zeig den Menschen und vor allem dir selbst, das du stark bist und das dir niemand etwas anhaben kann.
Du darfst niemals vergessen das du etwas besonderes bist. Jeder Mensch auf dieser Welt ist das. Egal ob dich Menschen auslachen, weil du ein paar Kilo mehr auf den Rippen hast. Es ist egal ob du schwul oder lesbisch bist. Es ist auch scheißegal ob du ein Transgender bist und deine Hautfarbe tut ebenfalls nichts zur Sache. Du bist ein besonderer Mensch, auf deine Art und Weise und du solltest stolz sein auf das was du bist.
Ich weiß das ist schwer und ich weiß auch das es immer leichter gesagt ist, als getan. Aber ich weiß wovon ich spreche. Ich rede aus eigener Erfahrung und ich weiß das es besser wird.
Wenn du merkst das es nicht besser wird. Wenn du merkst das du den Halt verliest und du abzurutschen drohst, dann vertrau dich jemandem an. Sprich mit einem Lehrer, deinen Eltern oder vertrau dich jemandem im Internet an. Du darfst mich anschreiben und ich bin mir sicher das es auch viele andere Menschen gibt, die immer ein offenes Ohr für dich haben würden. Man fühlt sich oft alleine und merkt manchmal gar nicht wie viele Menschen um einen herum für einen da wären, die ein offenes Ohr haben und dir in jeder erdenklichen Situation helfen würden. Man müsste sich manchmal einfach nur mal umsehen und man merkt, das man gar nicht so alleine ist, wie man denkt.
Das Leben ist zwar manchmal ein Haufen Scheiße, aber wenn man Glitzer draufsprüht, dann kann es trotzdem irgendwie schön sein...(stinken tut es trotzdem :D)
Vergiss dich nicht. Vergiss nicht das du ein Mensch bist und das jedes Leben auf dieser Welt wert ist gelebt zu werden.
Ich habe ein offenes Ohr für dich, wenn du reden möchtest. Trau dich nur mir zu schreiben, egal ob es dir unwichtig vorkommt. Manchmal belastet eine „Kleinigkeit“ mehr als gedacht.

Ich habe dich lieb.

Rezension: Furious rush - verbotene Liebe, S.C Stephans

Mittwoch, 19. April 2017

Geschwindigkeit liegt Mackenzie im Blut. Als Tochter der berühmten Cox-Familie möchte sie es in ihrem ersten Jahr auf der Motorradrennbahn allen beweisen. Doch sie hat nicht mit Hayden Hayes gerechnet – arrogantes Ausnahmetalent und ausgerechnet Fahrer für die Erzrivalen ihrer Familie. Um das Ansehen der Cox zu retten, muss Kenzie gewinnen und sich vor allem von Hayden fernhalten, dem die Frauenherzen scharenweise zufliegen. Doch Kenzie stellt fest, dass sie alles andere als immun gegen seinen Charme ist. Und dass sie beide etwas verbindet, das größer ist als der alte Hass, die Eifersucht und ein lebensgefährlicher Wettkampf ...

Ich finde S.C Stephens ist eine wunderbare Autorin und ich lese auch wirklich gerne Bücher von ihr, demnach habe ich mich wirklich sehr auf die Lesrunde mit meiner lieben Kat (*Klick) und Jessi (*Klick*) gefreut.
Wir haben das Buch nun beendet und ich musste sofort diese Rezension hier schreiben. Zum einen, weil ich morgen und das ganze Wochenende arbeiten muss und keine Zeit finden würde, zum anderen, weil ich euch meine Gedanken nahelegen und euch erzählen möchte, wie mir das Buch gefallen hat.
Sagen wir so, das Buch hat mir einerseits wirklich gut gefallen, andererseits habe ich auch irgendwie das Gefühl unvollständig zu sein und als müsste ich noch weitere hundert Seiten lesen. Das ist kein gutes Gefühl und leider hinterlässt das bei mir auch keinen guten Eindruck. Das liegt nicht umbedingt an dem offenen Ende das die Autorin einem gibt (ich hasse offene Enden), sondern auch daran das die Geschichte an sich tausende Fragen offen lässt und es scheinbar aktuell keinen geplanten zweiten Teil gibt. Das ist sehr schade, weil es nicht nur ein paar Dinge sind die man sich selbst herleiten kann, sondern wirklich, für mich, wichtige Dinge sind.
Und dann musste ich leider feststellen, jetzt im nachhinein bei der Diskussion über das Buch, das sich das Buch anfühlte wie eine ständige Wiederholung. Die Rennen sind irgendwie immer noch am präsentesten, alles drumherum habe ich ausgeblendet und kann mich daran leider auch kaum noch erinnern. Trotzdem finde ich die Geschichte an sich ganz schön. Ich mag so Liebesgeschichten die scheinbar kein gutes Ende nehmen und wo es einen richtigen Bad Boy gibt.
Was mir ebenfalls richtig gut gefallen hat war die Tatsache, das Kenzie ein Mädchen ist, das sehr großes Selbstbewusstsein hat, zurückschlagen kann und auch irgendwie ein loses Mundwerk hat. Das liest man leider nur sehr selten im NA/YA-bereich. Umso schöner finde ich es, das S.C Stephens ein so tolles Mädchen erschaffen hat. Leider habe ich in dem Bereich aber auch etwas zu meckern, dazu könnt ihr mehr in "Spoiler" lesen.
Generell vermittelt S.C Stephens einem eine wirklich gute Atmosphäre und man hat, so wie sie beschreibt, auch oft das Gefühl mit auf der Rennstrecke zu sein und als müsste man selbst auch ein Rennen fahren. Man kriegt echt oft Herzrasen wenn sie ein Rennen fährt oder kurz davor ist. Dafür packt es einen dann aber leider weniger in den anderen Kapiteln.
Leider sind die Kapitel manchmal ein wenig zu lang und teilweise ist das Buch leider auch ein wenig vorhersehbar...
An sich ist das Buch wirklich sehr gut gelungen, jedoch kann ich nicht über die Tatsache hinwegsehen das es sich unvollständig anfühlt. Trotzdem ist es was für jeden der gerne Liebesgeschichten liest und auch kein Problem mit viel Sex hat. :-) 

Ich gebe dem Buch an sich 4 Sterne. Die Geschichte war ja echt nicht schlecht, außer das es sich unvollständig anfühlt. Wenn S.C Stephens bekannt gibt das es keinen weiteren Teil gibt, gibt es noch einen Punkt abzug für das Ende.


Dieses Buch wirft so viele Fragen auf, das ich gerade nicht weiß wo ich starten kann oder soll.
Was passiert mit Felicia? Was hat Felicia Hayden angetan? Warum spaziert die einfach da rein?
Was passiert mit Aufreißer? Was passiert mit Antonia? Und.So.Weiter...
Wie ich oben schon geschrieben habe fühlt sich dieses Buch noch nicht beendet an und es macht mir echt den Kopf kaputt zu wissen, das es wahrscheinlich auch keinen weiteren Teil geben wird. Ich verstehe nicht, wie man seine Leser so im ungewissen lassen kann und wie man selbst als Autor so viele Fragen offen lassen kann. Natürlich erzeugt das vielleicht bei einigen Spannung und viele mögen offene Enden sicher, aber mich macht das innerlich so kaputt... 
Ich mag dazu die Entwicklung von Kenzie gar nicht. Anfangs ist sie so ein taffes Mädel und ich habe direkt gedacht "endlich mal eine die ihren Mund aufmacht!" und normalerweise sollen Figuren in Büchern eine positive Entwicklung durchmachen, dann fühlt man sich als Leser nicht so verloren, aber ich mag es gar nicht wie Kenzie sich entwickelt! Sie wird, gefühlt, so ein kleines Mäuschen das alles mit sich machen lässt und auch nicht ihren Mund richtig aufmacht. Sie wird ängstlich und klein. Das finde ich wirklich unfassbar schade, weil ich Kenzie endlich mal als eine Frau empfunden habe, über die man etwas lesen möchte.
Dann waren da noch Myles und Nikki... Was zur Hölle? Wie konnte Kenzie denen verzeihen? Wenn das meine Freunde gewesen wären... Ah, nee. Es wäre auf keinen Fall meine Freunde gewesen. Es ist so unfassbar das die ihr in jeglicher Hinsicht in den Rücken gefallen sind. Spätestens als Nikki und Myles ihrem Vater verraten haben das sie bei Hayden im Krankenhaus sind, wäre für mich vorbei mit Freundschaft gewesen. Aber das ist wieder sowas das mir zeigt das sie sich als Charakter ein wenig zurückentwickelt hat und das finde ich persönlich wirklich sehr sehr schade.
Und was ebenfalls sehr schade ist, ist dieses "benutzen" von Figuren für bestimmte Szenen. So ging es mir ein wenig bei ihren Schwestern. Ich hatte teilweise wirklich das Gefühl das sie nur dafür da waren, das sie zum einen eine Veranstaltung hatte wo die Bombe platzen konnten (die Hochzeit) und eine Möglichkeit um Kenzie zu zeigen das Hayden immer noch Straßenrennen fährt (Junggesellenabschied). Ich finde das man Personen einen Charakter und irgendwie eine Seele geben muss, wenn man sie mit in die Geschichte einbringt und sie nicht nur für irgendwas zu benutzen.
Und zu guter letzt, kommen wir zu den letzten zwei Dingen, die mich unfassbar gestört hat. Zum einen die Vorhersehbarkeit wer die Motorräder manipuliert. Teilweise habe ich mir fast schon gewünscht das es Hayden ist. Leider habe ich recht behalten mit meiner Vermutung.
Und das Ende mit Felicia. Was sollte das denn? Musste sie jetzt wirklich noch die Ex mit ins Spiel bringen, nur damit Hayden ihr sagen konnte wie sehr er sie liebt? Also, das ging mir echt schon sehr auf die Nerven. Wenn kein weitere Teil kommt, dann würde ich das als dumm von der Autorin abstempeln.

Rezension: Dark Love - dich darf ich nicht lieben, Estelle Maskame

Wenn die erste Liebe verboten ist...
Einen ganzen Sommer soll die 16-Jährige Eden bei ihrem nervigen Vater in Santa Monica verbringen. Trotz der Aussicht auf Strandpartys und eine coole Stadt rechnet sie mit dem Schlimmsten. Und es kommt noch ärger, denn ihr 17-Jähriger Stiefbruder Tyler ist ein Bad Boy, wie es im Buche steht: aggressiv, abweisend, unverschämt. Doch seine smaragdgrünen Augen verraten, dass er auch weich und verletzlich ist. Eden ist verwirrt - und füglt sich bald unwiderstechlich zu ihm hingezogen. Auch Tyler scheint trotz seiner ruppigen Art von ihr fasziniert zu sein. Wenn sie in einem Raum sind, beginnt die Luft zwischn ihnen zu knistern.
Aber können sie jemals zusammenkommen?


Ich bin ohne jegliches Vorwissen an das Buch herangegangen. Ich wusste nicht um was es geht und ich habe mir auch nie vorher ausführliche Rezensionen dazu durchgelesen. Meistens habe ich auf Instagram oder so bloß gelesen das dieses Buch wohl sehr gut sein sollte. Dadurch verleitet habe ich mir das Buch auf Rebuy bestellt und nun auch endlich beendet.
Ich persönlich hatte leider meine Probleme in die Geschichte hinein zu finden, jedoch verschwand dieses Gefühl nach etwa 3 bis 4 Kapitel und ab da an konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Woran das lag, weiß ich nicht. Der Schreibstil von Estelle ist unglaublich fesselnd, finde ich und rundet die Geschichte an sich auch positiv ab.
Die Spannung ist in dem Buch aber so ein Thema. Es ist so ein hoch und runter, das manchmal vielleicht auch an 'langweilig' kratzt. Als ich dann aber gelesen habe das Estelle 13 war als sie das Buch angefangen hat zu schreiben, konnte ich gut darüber hinweg sehen. Mit 13, finde ich, kann man vielleicht noch nicht so großartig spannend und herzzerreißend schreiben, aber dafür finde ich die Leistung von Estelle echt gut. Wenn ich überlege wie ich mit 13 geschrieben habe... Ok, anderes Thema.
Wie gesagt, die gewisse Spannung bleibt leider aus, was worüber man aber gut hinweg sehen kann, wenn man darüber nachdenkt wie alt Estelle war. Demnach passt leider das Alter auch nicht so gut zu Eden. Sie ist in dem Buch 16, wobei sie teilweise um einiges jünger oder vielleicht ein wenig zurückgeblieben erscheint. Ich habe manchmal das Gefühl das ihr Kopf nicht wirklich zu ihren Handlungen passt und sie weckte auch oft das Gefühl ihn mir das ich sie an die Hand nehmen und ihr die Welt zeigen muss. Das war nicht negativ, jedoch auf das Große und Ganze irgenwie unpassend.
Es gibt leider in dieser "Clique" kaum einen Sympathieträger, daher ist es leider ziemlich schwer Eden zu verstehen, wieso sie mit ihnen rumhängt. In den meisten Kapitel in denen sie mit diesen Mädels unterwegs ist, habe ich echt schlechte Laune bekommen und habe sie im Endeffekt nur noch überflogen, weil mich das so genervt hat.
Tyler war teilweise auch so ein komischer Kerl. Obwohl ich ihn eigentlich ganz süß und aufregend finde, war er bestimmt nicht der attraktivste oder interessanteste Charakter der mir in Büchern über den Weg gelaufen ist. Er war mir teilweise ein bisschen zu over und zu theatralisch. Ich hatte teilweise mehr Muttergefühle als das er ein Charakter war in den ich mich so ein bisschen verlieben konnte, was ich in diesem Newadult/Youngadult Genre brauche. 
Obwohl sich das alles irgendwie negativ anhört, habe das Buch echt gerne gelesen und werde die nächsten Teile natürlich auch noch lesen. Eden schließt man einfach richtig gerne und direkt ins Herz, weil sie einfach irgendwie total süß ist und man kriegt sofort das Gefühl vermittelt man würde sie kennen.




Ich springe jetzt mal direkt zum Ende und muss sagen, das ich selten so etwas komisches gelesen habe. Mal abgesehen von den vielen verschiedenen, teilweise wirklich irritierenden, Dingen, war das Ende ein großes Fragezeichen für mich. Sie ist also am Ende des Buches mit Dean zusammen, aber sagt im selben Kapitel das sie immer noch unsterblich in Tyler verliebt ist. Ok, das ist ja kein Ding, aber warum zu Teufel tut sie das? Sie hat sich das ganze Buch lang über sich selbst aufgeregt, weil sie was mit Tyler hat und der mit Tiffani zusammen ist. Sie hat sich ja wirklich regelrecht dafür gehasst und hat Tyler ja auch ständig dazu "gedrängt" sich von Tiffani zu trennen. Warum also ist es ok wenn sie quasi genau das selbe mit Dean tut? Das ist so ein ganz großes Fragezeichen für mich und ich wusste im ersten Moment nicht wie ich damit umgehen sollte, schließlich tut sie nun genau das selbe mit Dean, was Tyler mit Tiffani getan hat. Ihr Herz gehört ja immer noch ihm.
Und sonst verstehe ich diese ganze Gehimnistuerei eh nicht. Natürlich ist er mit Tiffani zusammengeblieben weil sie sein Geheimnis kannte, aber trotzdem haben die Beiden immer so getan, als würden sie etwas total böses und verbotenes tun. Es wird in unserer Gesellschaft vielleicht nicht als richtig angesehen, wenn ein Stiefbruder etwas mit seiner Schwester hat, trotzdem tun sie damit nichts wirklich verbotenes. 
Und da sind dann noch die Drogen. Ich glaube, das Thema Drogen hat mich in keinem Buch jemals so genervt wie in diesem hier. Es hatte immer irgendwie was von fremdschämen. Egal ob man sich für Tyler oder für Eden schämen musste. Das war echt schade, hat jetzt der Geschichte auch nicht geschadet, aber es wirkte immer ein bisschen oberflächlich in meinen Augen. Ich wünschte es wäre noch ein Stück tiefer gegangen.

Was ich an der Geschichte aber wirklich schön fand und was wahrscheinlich mein highlight war: die Standparty. Eigentlich hasse ich ja betrunkene Jugendliche in Büchern, aber Eden war irgendwie sehr süß betrunken und sehr angenehm und Tyler war so ein Schatz, das ich mich direkt in diese Szene und in das Gespräch im Zimmer danach echt verliebt habe. Es war süß alles zu erfahren und wie süß sie miteinander umgegangen sind. Das war echt mein Highlight.

Ich bin echt gespannt auf das zweite Buch und hoffe das es eine größere Entwicklung durchmacht als im ersten Buch. Auf jeden Fall bin ich gespannt wie es Tyler in New York geht und wie es Eden mit Dean ergeht. :-)

Rezension: Soulsister, Jennifer Benkau

Mittwoch, 5. April 2017

Zwischen Romy und ihrer älteren Schwester Polly gab es immer eine ganz besondere Verbindung. 
Seit Polly tödlich verunglückt ist, hat Romy sich von der Welt zurückgezogen, nur die Verbindung zu Polly bleibt bestehen. Doch dann trifft sie auf Killian und verliebt sich Hals über Kopf. Killian ist allerdings schon neunzehn und aufstrebender Fussballstar. An ihr, der unscheinbaren 15-Jährigen, hat er bestimmt kein Interesse. Was gäbe Romy dafür, mehr wie Polly zu sein. Doch als sie genau das versucht, steht plötzlich nicht nur Killians Liebe zu ihr, sondern auch seine Karriere auf dem Spiel. 
Dankeschön an die Verlagsgruppe Random House Bertelsmann, die mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Es war mir, wie immer, ein vergnügen!

Ich muss leider gleich zu Anfang sagen, das ich Bücher die in Deutschland spielen eigentlich gar nicht mag. Das ist aber eine persönliche Meinung und hat die Qualität auch nicht vermindert, jedoch lebe ich selbst nicht so gerne in Deutschland (abgesehen von Berlin), weswegen ich sehr gerne einfach hier raus nach Amerika bzw. Großbritannien flüchte.

Das Buch ist jedoch eine sehr einfache Lektüre, mit einer wunderschönen Geschichte und Figuren die man gleich ins Herz schließt.
Fangen wir aber mit dem positiven an. Jennifer Benkau hat eine unglaublich einfache, aber schöne Art zu schreiben. Man kann gut folgen, sie benutzt keine schweren Wörter und sie beschreibt die Umwelt sehr gut, so das man sich alles sehr gut vorstellen kann. Wie gesagt, das die Story in Deutschland spielt gefällt mir persönlich nicht, aber ich habe im laufe des Buches gelernt das zu vergessen bzw. elegant zu überlesen. 
Die Kapitel sind nur so lang, das man nicht das Interesse verliert, aber lang genug um es mit Informationen und Geschichte zu füllen. Ich mag kurze Kapitel sehr gerne, weil man nicht so lange auf das Ende stiert, falls man mittendrinne müde wird. 
Und die Charaktere die Jennifer geschaffen hat, sind so sympathisch, das man jeden einzelnen von ihnen ins Herz schließt und dort auch nicht mehr raus lassen will. Selbst Polly, die nun mal tot ist. Ich fand sie von allen Charakteren fast schon am spannendsten und ich habe mich immer wieder gefragt wann man wohl mal wieder was von ihr erfährt oder hört.

Die Geschichte an sich ist für mich jetzt nicht die spannendste gewesen und hatte bei mir auch keine richtige Spannungskurve, aber trotzdem habe ich es nicht als langweilig angesehen. Man hat schon ein bisschen mitgefühlt, wenn Romy ihren inneren Konflikt hatte oder sie sich in die Haare mit ihren Eltern gekriegt hat, aber es war nicht das selbe Gefühl, als wenn ich ein guten Thriller lesen würde.

Es ist, wie auf dem Buchrücken steht, eben eine Geschichte vom erwachsen werden und darüber, wie man zu sich selbst findet. Es ist eben nicht so einfach wie manch andere Bücher darstellen und Jennifer Benkau hat auf jeden Fall gezeigt das es ein sehr holpriger Weg sein kann, das es sich aber auch lohnt diesen Weg zu gehen.

Das Buch kriegt von mir 4/5 Röschen. Der Grund für den Abzug eines Röschen erfahrt ihr im "Spoiler", weil ich euch damit das Ende verraten würde und das wollen wir ja nicht! ;-)


Ich fand diesen Zusammenstoß der Beiden ein bisschen einfallslos und erinnerte mich ein bisschen an diese Amateurautoren, die ein Zusammenstoß als einstieg in eine Freundschaft/Liebe zwischen zweier Charakteren nehmen. Eine bessere Idee hätte ich es da gefunden wenn er ihr den Ball ins Gesicht geschoßen und sie erst einmal ausgelacht hätte. Auch dies hat der Geschichte keinen Abbruch getan und ich sehe das Buch auch deswegen nicht als schlecht an. Solange der weitere Verlauf gut ist, soll es mir egal sein wie sich zwei Figuren treffen.

Der Stress mit den Eltern und die Unehrlichkeit von Romy gingen mir überwiegend auf die Nerven. Es könnte daran liegen das ich mich in beide Situationen nicht hineinversetzen kann, aber ich finde, man sollte sich ab und zu einfach mal gemeinsam an einen Tisch setzen und gemeinsam darüber reden was einen stört, egal ob es von der Seite der Eltern und der von Romy ist. Aber wie Romy ja auch oft genug beschrieben hat, sind die Eltern nicht dazu in der Lage zu reden, weil sie gerne alles, vor allem die Thematik von Polly und ihren Tod unter den Teppich kehren.
Die Unehrlichkeit von Romy bezüglich ihren Alters zu Killian kann ich hingegen gar nicht verstehen und ich finde daran gibt es auch nicht zu entschuldigen. Wenn man lügt, was man natürlich niemals sollte, dann sollten es keine Sachen wie Alter oder Name sein, die man so leicht herausfinden kann. 
Vielleicht kann ich zum Teil nachvollziehen das Romy nicht damit gerechnet hat das sich etwas ernstes zwischen Killian und ihr entwickelt, aber gerade dann sollte man ehrlich sein bzw. die Karten auf den Tisch legen wenn man merkt, das man sich auf jemand berühmtes eingelassen hat. Schließlich wimmelt es dann nur noch so vor Journalisten.

Ich hätte mir für die Geschichte gewünscht, das es kein Happyend gegeben hätte. Dieses Buch, wie ich oben schon angemerkt habe, beschreibt den Weg ins Erwachsen werden einer jungen Dame, die sich selbst am finden ist und sich an ihrer Schwester misst. Zu einer solchen Geschichte gehört auch, meiner Meinung nach, das eine Liebe nicht perfekt ausgeht. Romy hat gemerkt das es falsch war ihrer Schwester nachzueifern und das es falsch war zu lügen. Schön wäre es gewesen, so traurig es klingt, wenn Romy noch gelernt hätte das eine Liebe nicht für immer ist und das man einen Menschen verlieren kann, wenn man ihn anlügt. Auch wenn das Alter "nur" eine Kleinigkeit ist, kann es etwas großes werden. Schließlich ist und bleibt es eine lüge. 
Es gehört zwar auch zum Leben eine zweite Chance zu bekommen, aber es fühlte sich in diesem Buch, für mich, leider wirklich einfach nur falsch an und das war auch der Grund für den Punkt abzug

Im großen und ganzen finde ich das Buch gelungen. Es ist ein Buch über eine Jugendliche, die langsam erwachsen wird und dabei alle Probleme abbekommt, die im schlimmsten Fall auftreten können. Die Schwester tot, die Eltern streng und noch traumatisiert von dem Tod der ersten Tochter und ein junger Mann, der die erste Liebe ist. Da kann man schon mal vom richtigen Weg abkommen und natürlich auch mal Fehler machen. All diese Fehler werden angesprochen und es wird gezeigt, das davon nicht die Welt untergeht.
Ein gelungenes Buch von Jennifer Benkau. 

Rezension: Witz und Weisheiten des Tyrion Lennister, George R.R Martin

 "Ich habe dich nie gemocht, cersei, aber du warst meine Schwester, daher habe ich dir nie etwas zuleide getan. Du hast diesen friedlichen Zustand selbst beendet. Für diese Angelegenheit wirst du leiden. Ich weiß noch nicht, wie, aber lass mir nur ein wenig Zeit.
Der Tag wird kommen, an dem du dich in Sicherheit wiegst und glücklich bist, und plötlich wird sich dein Frohsinn wie Asche in deinem Mund anfühlen, und dann wirst du wissen, dass ich meine Rechnung beglichen habe." (S 63)

Dankeschön an die Verlagsgruppe Random House Bertelsmann, die mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.

Eigentlich ist 'Witz und Weisheiten des Tyrion Lennister' kein Buch das man rezensieren kann, weswegen das hier mehr eine Buchvorstellung wird.

Tyrion ist der wohl beliebteste Charakter in Game of Thrones. Mit seiner spitzen Zunge, seinem Charme, seinen sarkastischen Bemerkungen und seiner Ehrlichkeit schleicht er sich in die Herzen der Leser/Zuschauer und da kriegt man ihn auch nicht mehr zu schnell raus.
Dieses kleine Büchlein umfasst all seine Witze und seine Weisheiten, wobei mein Lieblingsspruch "Ich trinke und ich weiß Dinge" leider nicht zu finden ist.
Obwohl die Familie Lennister eine sehr umstrittene Familie ist, bin ich ein sehr großer Fan von ihnen. (SPOILER!) Joffrey war mein liebster Charakter bis zu seinem Tod und auch jetzt noch finde ich das Cersei zwar ein bisschen over, aber total stark ist. Jeder sollte sich manchmal eine Scheibe von ihr abschneiden. (SPOILER VORBEI)
Tyrion ist ganz besonders in meinen Augen. Nicht nur das er eine wunderbare Persönlichkeit hat, er ist dazu einfach auch noch so klug. Er weiß das er in den Augen von vielen Menschen ein Fehler darstellt, weil er ein Zwerg ist, aber er weiß auch wie er das Beste aus diesem Fehler machen kann und das er nicht schlimm ist ein "Bastard" zu sein, solange man sich selbst lieben kann bzw. versucht sich selbst zu lieben. Er weiß das er nicht mit einem Schwert umgehen kann und das er gegen viele Ritter keine Chance hat, aber dafür hat er ja seinen Verstand, der teilweise viel stärker als ein scheiß Schwert sein kann.

Das Buch ist total süß aufgebaut. Es gibt insgesamt 14 Überthemen (z.B das Leben als Zwerg, Musik oder Kriegskunst). In diesen Kapitel werden, wie zu erwarten, Tyrions Witze und Weisheiten aufgezählt. Jede Seite beinhaltet ein neues Zitat, welche total süß verziert sind. Darunter findet man jeweils das Buch in welchem die Zitate veröffentlicht wurden.
 Manche Zitate werden unterstrichen durch Illustrationen von Georg Behringer. Diese Zeichnungen sind, meiner Meinung nach, der absolute hammer. Ich kann es immer noch kaum fassen wie talentiert ein einzelner Mensch sein kann. Sie unterstreichen Tyrions Aussage so perfekt, das ohne diese Illustrationen definitiv etwas fehlen würde.

Auch wenn viele vielleicht den Sinn nicht verstehen, wieso man sich dieses Buch holen sollte. Als Game of Thrones-Fan ist das auf jeden fall schon ein absolutes MUSS(!), alleine weil ich finde das sowas einfach dazu gehört, wenn man eh fast alles von dieser Serie sammelt. Es geht aber auch einfach darum, das man dieses Buch auch einfach mal aufklappen kann und sich dann Gedanken über die Worte von Tyrion machen kann. An allem was Tyrion sagt ist etwas wahres dran und viele viele Dinge können wir auch einfach mit in unser Leben einbauen, besser machen oder die Sicht auf viele Dinge ändern.

"Zeig ihnen, dass ihre Worte dich treffen und du wirst nie ohne ihren Spott sein, Wenn sie dir einen Namen geben wollen, nimm ihn an, mach ihn zu deinem eigenen. Dann können sie dich nicht mehr treffen." (S. 35)
Wir denken ganz oft das wir aus Büchern nichts lernen können, aber wenn dann plötzlich ein ganzes Buch darüber erscheint was für Weisheiten in einer Buchreihe existieren, begegnen wir einem Charakter oder den Büchern ganz anders. Alleine aus dem Zitat von Seite 35 können wir so viel für unser Leben lernen und das schönste ist, das jeder das auf seine eigene Art und Weise interpretieren kann und trotzdem kann jeder von uns etwas daraus lernen.
Ich werde z.B aus diesem Zitat mitnehmen, das es nicht schlimm ist wenn ich von Menschen beleidigt werde, weil ich ein paar Kilos zu viel auf den Rippen habe oder weil ich meine Haare Weißblond gefärbt habe. Ich werde es auch nicht mehr zu nah an mich heranlassen wenn jemand über meinen Musikgeschmack urteilt oder darüber das mein Kopf ständig in einem Buch steckt.
Ich bin so und das ist gut so.

Wie gesagt, das Buch sollte im Schrank von jedem Game of Thrones-Fan stehen, egal ob Tyrionfan oder nicht. Ich lege es euch wirklich ans Herz, weil man wirklich so viele verschiedene Dinge über Tyrion und auch sich selbst lernen kann, das sich der Kauf in jedem Fall lohnt. Egal ob ihr es nur einmal durchlest oder ganz oft. Dieses Buch ist es Wert.
Ganz selbstverständlich kriegt dieses Meisterwerk 5/5 Röschen.