Spread love, not hate!

Donnerstag, 20. April 2017

Der liebe Nils von dem Instagramprofil „bunteschwarzweißwelt“ hat die Menschen dazu aufgerufen heute ein bisschen liebe für Bookstagram zu verteilen und das lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Ich möchte diesen Tag aber auch dazu nutzen ein paar Worte und Gedanken zu äußern, die mir schon ein bisschen länger im Kopf herumwabern. Bisher habe ich noch keinen passenden Augenblick gefunden, aber Nils hat mir die Möglichkeit gegeben.
Erst einmal möchte ich Nils dafür danken das es so aufmerksam ist und ebenfalls, so wie wahrscheinlich viele, gemerkt hat das momentan mit Bookstagram was nicht stimmt und das alles irgendwie in eine falsche und eher schlechte Richtung abrutscht. Jedoch hat keiner darüber nachgedacht das man vielleicht etwas dagegen tun könnte. Dafür danke ich dir von ganzem Herzen Nils. Du bist eine wirklich charakterstarke Persönlichkeit.

Für alle meine Follower die vielleicht nicht von Instagram kommen oder die nicht mitbekommen haben was passiert ist, möchte ich kurz erläutern was passiert ist oder was vielleicht der Auslöser dafür war das Nils den Schritt gegangen ist bzw auf die Idee gekommen ist ein wenig Liebe zu verteilen. Ich möchte dazu sagen das ich damit gegen keine Person hetze, niemanden verurteile oder Ähnliches. Das hier gilt bloß als kleine Einleitung.

Auf Instagram gab es einen kleinen Post unter dem man ein bisschen Dampf ablassen durfte über Bookstagram, was einen daran stört, was momentan ein bisschen schief läuft und Ähnliches. Man durfte und sollte also ein wenig Dampf ablassen. Daran ist nichts verwerflich und ich finde man darf seine Meinung immer frei äußern – solange es niemanden verletzt. Leider wurde es irgendwann wirklich persönlich und Menschen wurden beleidigt, es ging leider auch soweit das sich zwei Accounts gelöscht haben/gelöscht wurden. Es gab sehr viele Anschuldigungen und es ist leider irgendwann wirklich ziemlich aus dem Ruder gelaufen und war kein Auskotzen mehr an sich, sondern wirklich eine Art schlacht – so habe ich es jedenfalls empfunden. Nils hat sich das zu Herzen genommen. Ich kenne Nils nicht persönlich, aber bei seinen Livestreams und seinen Storys merkt man, das es ein sehr offenherziger und sentimentaler Mensch ist und das ist einer der Gründe warum er heute Liebe verteilen möchte und will, das alle dabei helfen. Ich möchte ein Teil davon sein, euch ein bisschen was von mir erzählen und euch dabei Mut und Kraft geben und vielleicht ein wenig die Augen öffnen.


Ich war in der Schule niemals besonders beliebt. Ich war nie besonders schön, besonders schlank und ich habe mich für die Schule nie wirklich gestylt. Viele denken auf den ersten Blick das ich arrogant bin, das ich eingebildet bin und vermittel den meisten Menschen damit das Gefühl das man mit mir nichts zu tun haben will. Das ging so weit, das ich in der Schule ein Außenseiter war und mich die Menschen lieber gemobbt haben, als mit mir zu sprechen oder mich kennenzulernen. Die Wahrheit über mich und meinen Charakter kennt niemand von denen, die mich angefeindet und gemobbt haben. Im Endeffekt hätten sie wahrscheinlich herausgefunden das Gewicht und Schminke nicht relevant dafür sind ob man einen Menschen mag oder nicht. Wahrscheinlich hätten sie dann auch herausgefunden das ich gar nicht arrogant, sondern unfassbar schüchtern bin.
Ich habe mich nach der Schule meistens sofort an den Computer gesetzt, weil ich ein Hobby für mich gefunden habe. Es hat mich gestärkt und hat mir das Gefühl gegeben das ich etwas bin und etwas sein kann, das Menschen an mich glauben und mich verstehen. Gemeinsame Hobbys verbinden, wisst ihr?
Jedenfalls habe ich meine Leidenschaft darin gefunden Geschichten zu schreiben, sie mit anderen zu teilen und mit ihnen gemeinsam kreativ zu sein. Für einen Moment wurde nicht darüber geurteilt wie ich aussehe oder wie viel ich wiege, sondern es ging um mich als Person, um meinen Charakter, meine Geschichte und meine Kreativität. Ich habe Mut gefasst, ich war für einen Moment selbstbewusst und konnte den Schmerz des Tages für einen kleinen Moment vergessen und glücklich sein, weil ich für das gemocht werde was ich bin.


Du fragst dich sicher warum ich dir diesen Einblick in mein Leben gewähre, wo ich dich doch gar nicht kenne und wahrscheinlich froh bin diesen Abstand zu meiner Vergangenheit zu haben. Ja, weißt du, du hast recht. Ich bin froh das ich nicht mehr zur Schule gehe, in diese vier Wände die mich für einige Jahre zerstört haben, aber ich habe dir das gezeigt um meinen nächsten Worten ein Beispiel zu geben. Um dir zu zeigen das ich weiß über was ich rede und mir nicht nur irgendetwas aus der Nase ziehe.

Viele Menschen (nicht alle!) verlieren mit der Nutzung des Internets ihr Gewissen. Das ist so als würde ihr Gewissen ausgeschaltet werden, sobald sie Anonym sind. Und mit dem verlieren des Gewissens, verlieren Menschen ihre Menschlichkeit.
Ihr wisst nicht wer euch gegenübersitzt. Euch trennt etwas Unsichtbares und vielleicht Kilometer an Entfernung. Viele denken das ihnen das die Berechtigung gibt Menschen wahllos zu beleidigen, egal wer es ist. Manche gehen sogar so weit das sie im Internet so was schreiben wie ‚bring dich bitte um‘. Soetwas macht man nicht. Nicht im echten Leben und erstrecht nicht im Internet.
Mit meinem Beispiel wollte ich euch zeigen, das Bookstagram (auch andere Dinge!) für manche vielleicht nicht nur ein Zeitvertreib oder ein Hobby ist. Vielleicht ist das für Menschen der einzige Weg, der einzige Lichtblick den sie noch haben. Ihr könnt es nicht wissen, weil ihr nicht in dieser Person steckt.
Jeder Mensch auf diesem Planeten hat etwas, von dem er niemals loskommen wird. Egal ob es ein Hobby, ein Tier oder ein Mensch ist. Jeder Mensch schöpft Hoffnung aus etwas, wenn es ihm nicht gut geht. Manche lesen, machen sport, kuscheln mit ihren Tieren oder malen irgendwas. Vielleicht schöpft die Person die du gerade beleidigst Hoffnung aus Bookstagram, aber vielleicht machst du das dem Menschen gerade auch so schlecht das er sich löscht und dann keinen Ausgleich mehr zu seinem schrecklichen Leben hat. Das schlimmste Ende könnte dann sein, das dieser Mensch sich umbringt.

Bei Bookstagram sind alle unfassbar jung, habe ich das Gefühl. Nicht das es schlimm wäre, ganz im Gegenteil. Ich finde es wirklich schön zu sehen das sich so viele junge Menschen hinsetzen und lesen.. Jedoch habe ich dadurch noch mehr das Gefühl auf die kleinen Mäuse aufpassen zu müssen.
Deren Seelen und Charaktere sind noch im Aufbau und ich finde es grauenhaft zu wissen, das viele im Internet jetzt schon so fertig gemacht werden und kennenlernen, das es nicht nur nette Menschen auf der Welt und im Internet gibt. Natürlich gibt auch Menschen die man nicht mag, aber dann scrollt man weiter, entfolgt die Person oder blockiert sie im schlimmsten Fall. Aber warum muss man einen Menschen beleidigen, den man nicht kennt? Warum muss man sagen „ich hasse den richtig!“.
Wisst ihr, Hass ist so ein böses Wort, so ein böses Gefühl und kein Mensch auf der Welt hat es verdient gehasst zu werden. Niemand. Genau so wenig wie es ein Mensch verdient hat beleidigt zu werden. Natürlich hat es auch niemand verdient ignoriert oder blockiert zu werden, jedoch ist das immer noch besser für euer Karma als eine Mensch in Grund und Boden zu stampfen.
Ich war auch mal ein Mensch der sich ewig über einen Menschen aufregen konnte (und zugegeben, ich kann mich heute noch Stundenlang über manche Menschen aufregen), aber ich habe irgendwann gemerkt das es für beide Parteien manchmal besser ist einfach runter zu kommen, die Situation einfach Ruhen zu lassen und einander aus dem Weg zu gehen. Sich nicht mehr darüber aufregen wenn man irgendwo ein Kommentar liest oder ein Giveaway-Foto von der Person sieht. Es tut euch gut und es ist viel besser für einer Karma die Situation einfach Ruhen zu lassen, statt ständig nur auf Streit aus zu sein. Wie gesagt, vergesst nicht das dies auch nur Menschen sind und die werden einen Grund für ihr Handeln haben. Wenn dir das Handeln so nicht gefällt, dann ignoriert die Person einfach, denkt euch euren Teil und dann ist gut. Warum muss man sich ewig darüber aufregen und ständig sagen das man den Menschen hasst? Es ist viel leichter einfach runterzukommen und eine gleichgültige Meinung dazu aufzubauen.


Wisst ihr, ich bin 21 Jahre und meine von mir behaupten zu können, das ich schon sehr viel Scheiße in meinem Leben ertragen, mitmachen und auch verarbeiten musste. Ich ziehe mir solche Worte nicht einfach aus der Nase und glaubt mir, das hier schreibe ich mit Herzblut. Mir liegt was daran vielleicht manchen die Augen zu öffnen und anderen wider rum zu zeigen, das sie nicht alleine sind.
Seht Bookstagram wie eine Fußballmannschaft an. Es ist ein gemeinsames Hobby das man hat und man ist voneinander abhängig. Ohne einen Torwart, ohne die Abwehr etc. würde eine Mannschaft niemals funktionieren und genau das selbe ist es auch bei Bookstagram. Wir brauche einander, weil wir sonst keine Follower hätten. Wir würden keine netten Menschen kennenlernen. Wir könnten keine Kooperationen mit Firmen etc. eingehen, weil die Meisten auf eine hohe Followerzahl schauen und ohne diese Kooperationen würdet ihr keine Rabatte oder Giveaways bekommen. Wir brauchen einander und Menschen die man braucht, zu denen ist man nett, denen schenkt man Liebe oder nette Worte und man macht sie nicht fertig, beleidigt sie nicht und man wünscht ihnen auch nicht den Tod.
Im Internet kann man sich so leicht aus dem Weg gehen, Mädels und Jungs. Seid verdammt nochmal nett zueinander oder ignoriert euch, aber hört auf euch wie Scheiße zu behandeln, weil jeder Mensch Gefühle hat, egal ob du ihm im echten Leben oder im Internet begegnest.
Versetzt euch in die Lage von den anderen. Möchtet ihr beleidigt werden? Möchtet ihr euch für das schlecht fühlen, was ihr seid?
Behandelt Menschen immer so wie ihr selbst auch behandelt werden wollt. Und wenn euch mal ein Ausrutscher passiert, mein Gott, wir sind alle Menschen, dann entschuldigt euch und habt euch die Eier dazu euch zu entschuldigen. Es kann nämlich sein das du irgendwann bereust es nicht getan zu haben und mit diesem Gewissen sollte niemand leben.


Und jetzt zu dir.
Hallo, du.
Dieses Leben ist manchmal ein richtig ekliger großer Haufen Scheiße. Es fühlt sich manchmal so ekelhaft zäh an, so unglaublich schwer. Es gibt Tage an denen man nur noch im Bett liegen bleiben will, an denen man nicht aufstehen kann und möchte, weil man nicht weiß was einen erwartet oder gerade weil man es weiß.
Es gibt Menschen die sind unfassbar gemein zu dir, aber es gibt auch Menschen die dich lieben. Man sieht das nicht immer, fast gar nicht, weil Menschen sich von Natur aus immer an das stützen was einem weh tut. Wir Menschen sind selbstzerstörerisch und vergessen und sehen nicht, das wir umgeben sind von Menschen die und lieben, die uns ihre Hand reichen und versuchen und wieder aufzubauen, aus unserem Loch zu ziehen und für uns durch die Hölle gehen würden.
Die Liebe von diesen Menschen ist um einiges mehr wert als der Hass und die Gemeinheiten die uns andere Menschen entgegen bringen. Du wirst mit der Zeit lernen wer du bist und wer du sein willst. Du wirst dich aufraffen können, du wirst deinen Kopf erheben können und den Menschen zeigen wer du bist und das du jemand bist. Du wirst lächeln können und wirst dir, irgendwann, denken, das du alles richtig gemacht hast und du wirst stolz auf dich sein. Bis dahin wird es ein schwerer Weg und dir werden so viele Steine vor die Füße und in den Weg geworfen, das du dich manchmal nur hinlegen und weinen möchtest. Das darfst du. Das wichtigste ist nur das du nicht liegen bleibst. Steh wieder auf, zeig den Menschen und vor allem dir selbst, das du stark bist und das dir niemand etwas anhaben kann.
Du darfst niemals vergessen das du etwas besonderes bist. Jeder Mensch auf dieser Welt ist das. Egal ob dich Menschen auslachen, weil du ein paar Kilo mehr auf den Rippen hast. Es ist egal ob du schwul oder lesbisch bist. Es ist auch scheißegal ob du ein Transgender bist und deine Hautfarbe tut ebenfalls nichts zur Sache. Du bist ein besonderer Mensch, auf deine Art und Weise und du solltest stolz sein auf das was du bist.
Ich weiß das ist schwer und ich weiß auch das es immer leichter gesagt ist, als getan. Aber ich weiß wovon ich spreche. Ich rede aus eigener Erfahrung und ich weiß das es besser wird.
Wenn du merkst das es nicht besser wird. Wenn du merkst das du den Halt verliest und du abzurutschen drohst, dann vertrau dich jemandem an. Sprich mit einem Lehrer, deinen Eltern oder vertrau dich jemandem im Internet an. Du darfst mich anschreiben und ich bin mir sicher das es auch viele andere Menschen gibt, die immer ein offenes Ohr für dich haben würden. Man fühlt sich oft alleine und merkt manchmal gar nicht wie viele Menschen um einen herum für einen da wären, die ein offenes Ohr haben und dir in jeder erdenklichen Situation helfen würden. Man müsste sich manchmal einfach nur mal umsehen und man merkt, das man gar nicht so alleine ist, wie man denkt.
Das Leben ist zwar manchmal ein Haufen Scheiße, aber wenn man Glitzer draufsprüht, dann kann es trotzdem irgendwie schön sein...(stinken tut es trotzdem :D)
Vergiss dich nicht. Vergiss nicht das du ein Mensch bist und das jedes Leben auf dieser Welt wert ist gelebt zu werden.
Ich habe ein offenes Ohr für dich, wenn du reden möchtest. Trau dich nur mir zu schreiben, egal ob es dir unwichtig vorkommt. Manchmal belastet eine „Kleinigkeit“ mehr als gedacht.

Ich habe dich lieb.

2 Kommentare :

  1. Ich finde es mutig, dass du auch über private Erfahrungen sprichst, hut ab!
    Man merkt richtig, dass du mit deinem Herzen gesprochen hast und ich bin mir sicher, dass du den betroffenen und leidenden Personen garantiert Mut schenken konntest!

    Mehr davon!
    <3

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  2. Das hast du wirklich schön geschrieben, denn besser hätte man es nicht beschreiben können. Ich freue mich sowas zu lesen und das es auch Leute gibt die so denken wie ich... 😊😉
    LG Nicky

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